Fast jeder 4. Mensch ist im Laufe seines Lebens einmal mit Urtikaria konfrontiert. Hinter dem medizinischen Ausdruck, auch Nesselsucht genannt, versteht man rote, juckende Haut bzw. Schwellungen. Während die Symptome bei knapp 99% der Bevölkerung wieder verschwinden, leiden 1% unter der chronischen Erkrankung.
Die Schwellungen bei der Urtikaria sind ähnlich wie jene nach Berührung mit Brennnesseln. Sie entstehen in der Oberhaut und klingen meist recht schnell wieder ab. Die Symptome sind dabei aber unterschiedlich. Es können (stark) juckende Quaddeln entstehen, die von kleinen Flecken bis hin zu einer größeren betroffenen Hautfläche reichen. Daneben können sich auch weißliche Flecken bilden.
Spontanes Auftreten
Urtikaria kann dabei sowohl im Gesicht als auch auf Armen, Beinen oder weiteren Hautstellen des Körpers auftreten. Ausgelöst wird die häufig spontan auftretende Erkrankung durch unterschiedliche Umwelteinflüsse. Zu den häufigsten Auslösern zählen Nahrungsmittel (wie Nüsse, Gewürze oder Fisch), Medikamente, Tierhaare oder Pflanzen, auf die der menschliche Organismus allergisch reagiert. In vielen Fällen kann aber kein eindeutiger Verursacher diagnostiziert werden. Daher tritt Urtikaria auch „aus heiterem Himmel“ auf.
Chronischer Verlauf
Verschwinden die Symptome nach Wochen nicht oder treten sie immer wieder auf, spricht man ab 6 Wochen von einem chronischen Verlauf. Betroffene leiden oft besonders darunter, da häufig Augenlider oder Lippen mit Schwellungen betroffen sind. Allerdings kann die Nesselsucht heutzutage gut therapiert werden. Die chronisch spontane Urtikaria verschwindet so oft nach 1-5 Jahren wieder.
Therapien
Können die Ursachen für die Entstehung der Urtikaria nicht ausfindig gemacht werden, können nur die Symptome behandelt werden. Eine Therapie sollte aber immer versuchen auch die Auslöser zu erfassen und wenn möglich zu beseitigen. Moderne Medikamente (eingesetzt werden v.a. Antihistaminika) wirken gegen die Symptome wie Rötungen und Schwellungen sowie Juckreiz sehr gut. Die Auswahl der Therapie ist aber individuell mit einem Dermatologen zu besprechen.
Autorin: Isabella Auer
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