In Österreich leiden zwischen 10 und 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen an Neurodermitis. Erwachsene (ab 18 Jahren) sind kaum betroffen, nur mehr 1-2 Prozent. Doch wie ist mit dieser bis heute nicht heilbaren Erkrankung umzugehen?

Der Begriff „Neurodermitis“ (Nerv-Entzündung der Haut) stammt noch aus der Zeit, als die Erkrankung als Nervenentzündung der Haut gesehen wurde. Der korrekte Begriff wäre vielmehr atopische Dermatitis bzw. atopisches Ekzem. Gemeint ist damit eine trockene, gerötete, schuppige und häufig juckende Haut. Die Erkrankung ist chronisch aber nicht ansteckend. Und bis heute nicht heilbar.

Hautschutz fehlt

Atopische Dermatitis tritt häufig bereits im Säuglingsalter auf. Die Schutzfunktion der Haut ist herabgesetzt, so kommt es beim Kontakt mit chemischen oder physikalischen Reizen zu Entzündungen, Juckreiz oder Ekzemen. Für Eltern ist die Erkrankung ihrer Kinder oft eine besondere Herausforderung. Denn die Therapien sind zahlreich. Die Krankheit verläuft zudem in Schüben, dies bedeutet, dass oft auf eine intensive eine beschwerdearme oder gar -freie Phase folgt.

Symptome erkennen

Das frühe Erkennen der Erkrankung ist wichtig, denn das Jucken führt bei vielen Kindern zum Aufkratzen und damit verbundenen Infektionen. Kinderärzte haben daher ein sehr wachsames Auge auf die Haut eines Kleinkindes. Für Eltern ist die atopische Dermatitis durch folgende Symptome zu erkennen:

  • trockene, leicht gerötete Haut (v.a. Knie, Ellenbogen, Wangen, Stirn)
  • Entzündete Hautstellen, die sehr stark jucken
  • Krustenbildung der Haut am Kopf („Milchschorf“)
  • Verdickung der Haut und Verkrustungen

Durch das gerötete Hautbild sowie den ständigen Juckreiz leiden viele Kinder enorm unter dem Druck der Krankheit. Besonders Kinder in der Schulde oder im Kindergarten können da oft unbewusst grausam sein und das Leid verstärken. Bei den meisten Kindern verbessert sich das Hautbild bis zur Pubertät. Im Erwachsenenalter sind nur mehr wenige betroffen.

Zahlreiche Therapien

Nachdem die Erkrankung nicht heilbar ist, haben sich die Therapien der Behandlung der Symptome verschrieben. Sie sind aber, genauso wie die Symptome selbst, sehr zahlreich. Der wichtigste Punkt ist wohl eine Basispflege. Sie soll die Haut geschmeidig halten sowie den Schutz verbessern. Daneben gibt es zahlreiche Produkte die den Juckreiz behandeln, Entzündungen hemmen oder prophylaktisch wirken: diese Therapien sollen v.a. die Auslöser der Schübe verhindern.

Wichtig ist, dass Eltern in Absprache mit ihren Ärzten eine geeignete Therapie finden, um die Erkrankung des Kindes bestmöglich zu begleiten. Ein Therapie-Mix und ein Ausprobieren verschiedener Maßnahmen ist häufig eine gute Strategie, um die Symptome in den Griff zu bekommen.

Autorin: Sarah Wenk
Bilder: Fotolia


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