Nicht nur für das perfekte Make-up, sondern auch für die Schutzfunktion der Haut ist es wichtig, dass diese in einem guten Zustand ist. Um solchen zu erreichen muss man seinen Hauttypen kennen und schließlich zur richtigen Pflege greifen. Mit einem kurzen Blick in den Spiegel kann man den eigenen Hauttyp schnell definieren und anschließend das richtige Make-up wählen und verwenden.

Die Normale Haut

Sie stellt den Idealzustand dar. Die als „normal“ bezeichnete Haut ist geschmeidig, glatt, feinporig und meist unempfindlich. Sie wirkt schön und gesund, kann aber Klima- und Wetterabhängig zu trockener Haut tendieren.

Pflege und Make-up: Bei Pflegeprodukten ist auf ein ausgewogenes Fett-Feuchtigkeitsverhältnis zu achten.

Bei normaler Haut reicht Puder grundsätzlich vollkommen aus. Falls doch einzelne Unreinheiten vorhanden sind, die stärker abgedeckt werden müssen, sollte zu einem leichten, flüssigen Make-up gegriffen werden.

Die Mischhaut

Dieser Hauttyp ist der häufigste. Es können dabei alle möglichen Kombinationen des Typs trocken und fett vorkommen. Meist hat sie einen leichten Glanz in der T-Zone (Stirn, Kinn, Nase), während die Wangenpartie kleinporig bzw. trocken ist.

Natascha Grabler

Natascha Grabler, Make-up Artist

Pflege und Make-up: Es ist jedoch nicht notwendig verschiedene Produkte auf einzelne Partien anzuwenden. Eine gute Feuchtigkeitscreme mit wenig Fettanteil kann im gesamten Gesichtsbereich verwendet werden. Produkte für „normale Haut“ können durchaus verwendet werden, da oft der Begriff normale Haut für die Symptome der Mischhaut verwendet wird.

Für Mischhaut bietet sich flüssiges Make-up an. Die trockenen Stellen erhalten dadurch Feuchtigkeit, während die fetten Stellen durch etwas transparentes Puder mattiert werden können.

Die trockene Haut (auch Sebostase)

Sie ist sehr dünn, oft empfindlich und hat einen verminderten Fett- und Feuchtigkeitsgehalt sowie ein vermindertes Wasserbindungsvermögen. Trockene Haut hat überall feine Poren und wirkt oft stumpf. Man erkennt sie auch daran, dass es zu einem Spannungsgefühl der Haut kommen kann. Mit zunehmendem Alter neigt sie zu Faltenbildung und erweiterten Äderchen.

Pflege und Make-up: Bei der Hautreinigung sind nur milde Produkte (ohne Alkohol) zu verwenden. Bei der Pflege sind Feuchtigkeitsprodukte mit Hyaluronsäure und ausgleichende Wirkstoffe zur Stabilisierung des Hydrolipidfilms (Säureschutzmantels) notwendig.

Vor dem Auftragen des Make-ups sollte die trockene Haut immer mit einer reichhaltigen Feuchtigkeitscreme eingecremt werden. Für trockene Hauttypen ist es wichtig, ein spezielles Feuchtigkeits-Make-up zu verwenden: Solche Make-ups haben eine dickflüssige, cremige Konsistenz. Sie enthalten viel Wasser und Öl, so dass die Haut den ganzen Tag über mit Fetten und Lipiden versorgt wird. Man sollte auf Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure, Aloe Vera oder Vitamin E achten – sie alle binden Wasser in der Haut.

Die fette Haut (Seborrhoe)

Sie hat immer große Poren und Follikelausgänge und neigt zu einem öligen Glanz. Die Talgdrüsen sind überaktiv und produzieren reichlich Sebum, das die Poren verstopft und zu Mitessern und Hautunreinheiten führt.

Pflege und Make-up: Adstringierende Produkte (z. B. Hamamelis oder Salbei) sind zu empfehlen. Zu stark entfettende Produkte entziehen der Haut Fett und regen dadurch die Talgproduktion weiter an.  Gründliche Tiefenreinigung und Enzympeeling bzw. auch Fruchtsäure können den Hautzustand verbessern.

Bei fettiger Haut sind Produkte zu empfehlen, die möglichst wenig Öl enthalten. Ideal ist beispielsweise Puder, das völlig ausreicht, wenn keine starken Unreinheiten abgedeckt werden sollen. Auch ein Kompakt-Make-up ist zu empfehlen, da es die Haut ebenfalls mattiert. Sehr gut sind Inhaltsstoffe wie Kieselsäure und Talkum – sie nehmen überschüssigen Talg auf und reduzieren so den unerwünschten Glanz. Kompakt-Make-up gilt als der Alleskönner unter den Make-ups. Es ist bis auf sehr trockene Typen für jede Haut geeignet. Angefeuchtet deckt es wie ein cremiges Make-up, trocken aufgetragen wirkt es wie ein Puder.

Die reife (atrophische) Haut

Durch Degeneration der Haut, bedingt durch den Alterungsprozess, UV-Licht, genetischen und äußeren Faktoren, verlieren die kollagenen und elastischen Fasern in der Lederhaut ihre Funktion und die Haut wird faltig und trocken. Tonus (Spannungszustand) und Turgor (Innendruckspannung) sind stark vermindert und die Talg- und Schweißproduktion reduziert. Hyperpigmentierungen (braune Altersflecken) und Warzen mehren sich.

Pflege und Make-up: Um den Lipidgehalt der Haut zu steigern sollten reichhaltige Cremen mit Anti-Age-Wirkstoffen verwendet werden. Schutz vor weiterer Austrocknung bieten milde, ölhaltige Produkte. Tagescremen sollten immer einen Lichtschutz besitzen.

Feuchtigkeit ist auch für das Make-up eine wichtige Basis, denn sie soll verhindern, dass die Farbpigmente des Make-ups sich auf abgestorbenen Hautzellen absetzen. Bei leichten Hautunregelmäßigkeiten eignet sich eine flüssige Foundation, bei stark unregelmäßiger Haut Kompakt-Make-up.

Autorin: Natascha Grabler
Bilder: Fotolia, ZVG


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